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WARUM WILL KATALONIEN EIN REFERENDUM ÜBER DIE UNABHÄNGIGKEIT ?

Datum: 29/08/2013
Autor: Klaus-Jürgen Nagel, Professor für Politikwissenschaft an der Pompeu Fabra Universität in Barcelona

 

Seit einiger Zeit berichten deutschsprachige Medien häufiger über Katalonien. Ein Durchbruch war die große Demonstration vom 11.9.2012, die unter dem Motto „Katalonien, ein neuer Staat in Europa“ stand, und an der Wohl über eine Million der Bürger des 7,6-Millionen-Volkes teilnahm. Berichtet wurde auch über die katalanischen Wahlen vom Herbst 2012. Denn eine überwältigende Mehrheit von Abgeordneten verschiedener Fraktionen aus Regierung und Opposition setzt sich nun dafür ein, dem katalanischen Volk das Recht zuzugestehen, die Frage nach der Unabhängigkeit selbst zu entscheiden (dret a decidir). Auch für die Unabhängigkeit selbst gäbe es eine absolute Mehrheit im Parlament.

Während die britische Regierung den Schotten das Entscheidungsrecht einräumte und daher 2014 dort ein Referendum stattfinden wird, dessen Fragestellung und Zeitpunkt zwischen den Regierungen verhandelt worden sind, ist die spanische Regierung zu einem solchen Zugeständnis bisher aber nicht bereit.

Deutschsprachige Medien vergleichen Katalonien nicht nur mit Schottland, sondern auch mit Flandern, Bayern und Südtirol. Häufig sprechen sie von rückwärtsgewandter Folklore, aber auch von unzeitgemäßem nationalistischem Egoismus, sogar von Wohlstandschauvinismus.

Ist Katalonien wirklich auf dem Weg in die Unabhängigkeit? Woher kommt eine so breite Mehrheit für das dret a decidir? Geht es um nationalen, um ökonomischen Egoismus, oder um Demokratie? Wird es ein Referendum geben, und wäre ein unabhängiges Katalonien überhaupt lebensfähig?

 

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