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München, 20.09.17 Solidarität mit Katalonien, für das Referendum am 1. Oktober und gegen die Menschenrechteverletzungen

Am Donnerstag den 20. September 2017 haben sich Münchner Katalanischer Herkunft auf dem Marienplatz in München versammelt, um ihre Solidarität mit Katalonien zu zeigen, und gegen die Menschenrechteverletzungen seitens der Spanischen Regierungs in unserm Herkunftsland

 

 

MANIFEST DER KATALANINNEN UND KATALANEN IN MÜNCHEN

SOLIDARITÄT MIT KATALONIEN UND FÜR DAS REFERENDUM AM 1. OKTOBER

Die Katalanische Regierung hat ein Referendum ausgerufen: am 1. Oktober 2017 werden die Katalaninnen und Katalanen entscheiden können, ob Katalonien ein Teil des Königreichs Spaniens bleibt, oder ob eine eigene unabhängige Katalanische Republik gegründet wird. Das Ergebnis wird bindend sein, die Katalanische Regierung hat sich verpflichtet, es durchzusetzen: egal ob das Ergebnis ein JA oder ein NEIN zur Katalanischen Republik sein wird.

Leider ist der Spanische Staat unfähig eine politische Antwort zu geben: ihre einzige Antwort ist Strafverfolgung, polizeiliche Repression und Geldstrafen. Katalonien wurde sogar mit einem militärischen Einsatz bedroht.

Am 11. September 2017 demonstrierten eine Million Menschen auf der Straße mit einem Ruf: wir werden abstimmen, und zwar JA.

Wir, Münchner katalanischer Herkunft, haben bereits teilweise abgestimmt. Die Vertretung der katalanischen Regierung in Deutschland hat es uns per Briefwahl möglich gemacht. Laut dem spanischen Staat sind wir schon kriminelle Aufständische. Wenn wir uns jetzt in Spanien befinden würden, könnte man uns verhaften, anklagen und zu Gefängnisstrafen, Berufsverbot und Enteignung verurteilen. 712 von 947, dass heißt fast drei Viertel aller katalanischer Bürgermeister wurden wegen Ungehorsams angeklagt. Sie sollen vor Gericht gebracht werden und falls sie sich weigern von der katalanischen Polizei festgenommen werden. Vor einigen Stunden haben Spanische paramilitärische Polizeieinheiten Ministerien der Katalanischen Regierung betreten und Leute festgenommen. Zeitungen und Fernsehsender wurden bedroht, Webseiten wurden gesperrt, Internetzugang wurde blockiert, private Post wurde durchsucht, Demonstrationen und Debatten wurden verboten. Es scheint nicht möglich zu sein, aber das geschieht hier, in der Europäischen Union des 21. Jahrhunderts. Zum Glück sind wir in Deutschland, einem Land, das gelernt hat, was die Demokratie und die Meinungsfreiheit bedeuten und das weiß, dass einem politischen Problem nur mit politischen Handlungen begegnet werden kann.

Die Katalaninnen und Katalanen, die in Katalonien leben, werden nicht per Briefwahl abstimmen können, da die Post dem spanischen Staat untersteht. Sie werden es nicht so einfach haben wie wir. Aber sie werden abstimmen. Unsere Aufgabe ist es jetzt, sie von hier aus zu unterstützen und ihnen zu sagen: Ihr seid keine Verbrecher! Ein anderes Land ist möglich, und mit eurer Stimme beginnt ihr, es zu errichten!

München, 20. September 2017

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